Ein Sommer in Indien als beruflicher Wegweiser

Sarah Sackl will eine qualifizierte Fachkraft im Sozial- und Gesundheitsbereich werden und hat sich daher für die hochwertige, individuell angepasste Ausbildung an unserer HLW in Klagenfurt entschieden. Via Praktika, die die Maturantin bis nach Indien führten, konnte sie ihre Eignung testen und lernte dabei auch viel fürs Leben. Wäre sie noch einmal 14, sie würde mit der Ausbildung an der ,,kleinen, familiären Schule“ wiederbeginnen.
 

Mit Schüler*innen und Lehrer*innen stellt Sarah Sackl das vielfältige Ausbildungsangebot an der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW) mit seinen vier Schultypen am Freitag, 19. Jänner 2024, von 15 bis 19 Uhr bei einem Tag der offenen Tür vor. 

Sie habe schon immer eine soziale Ader und Interesse an einer guten Allgemeinbildung gehabt. „Da kam nach der achten Schulstufe die fünfjährige Caritas-HLW mit Fachrichtung Sozialmanagement und Matura sowie den vielfältigen Praktika in Klagenfurt wie gerufen“, sagt Sarah Sackl (19) aus Friesach. Und: „An dieser kleinen, familiären Schule, an der immer Lehrkräfte zur Unterstützung da sind, geht es hauptsächlich um den Menschen und seine Bedürfnisse. Man lernt Empathie, aber auch wie Sozialeinrichtungen erfolgreich geführt werden.“

Zusatzqualifikationen

Sarah, die gerne singt, Gitarre spielt und sich in ihrer Freizeit als Rettungssanitäterin für das Rote Kreuz engagiert, hat an der HLW, die nunmehr neu den Freigegenstand Kleinkindbetreuung anbietet, auch eine Zusatzqualifikation in Peer Mediation und Erste Hilfe erworben. Sie schreibt gerade an der Diplomarbeit im Fach Psychologie und will nach der Matura an der FH Kärnten Gesundheits- und Krankenpflege studieren, um eines Tages mit Kindern zu arbeiten. Sackl: „Tieftraurigen Mädchen und Buben ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, das ist genau meines.“ Dass sie die Eignung für einen Sozial- und Gesundheitsberuf mitbringt, weiß die junge Frau dank der maßgeschneiderten Ausbildung an der Schule und mehrerer Praktika im In- und Ausland.

Kinder vor Tod auf der Straße bewahrt

Vergangenen Sommer sammelte sie etwa wichtige Erfahrungen in Indien. In einem Kinderheim unterstützte sie HIV-positive Mädchen beim Tagesablauf. Auf einer Physiotherapiestation „durfte ich Massagetechniken bei Babys anwenden, die gewisse Muskeln nicht bewegen konnten“. Und in Kalkutta arbeitete die engagierte junge Frau in einer Einrichtung für Babys und Kinder aus den Slums von 0 bis sechs Jahren, die aus ärmsten Verhältnissen stammen. „Die Babys und Kinder kamen um sieben Uhr in der Früh zum Zähneputzen, Waschen, Anziehen und Essen zu uns. Wir lernten und musizierten mit ihnen. Unser Ziel war es, ihnen tagsüber einen Ort der Sicherheit und Geborgenheit zu bieten. Denn in Kalkutta herrscht extremste Platznot. Die Gefahr, dass Kinder unter einen Zug kommen oder auf der Straße tödlich verunglücken, ist enorm.“ Die Zeit in Indien sei wertvoll und lehrreich gewesen. Sackl: „Dass wir in Österreich fast alle ein Dach über dem Kopf, genug zu essen und ein gut funktionierendes Sozialsystem haben, weiß ich jetzt noch mehr zu schätzen.“

Bildung, die hilft

Unsere Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW) umfasst neben der fünfjährigen HLW Fachrichtung Sozialmanagement auch die zweijährige Schule für Sozialdienste, die dreieinhalbjährige Fachschule für Sozialberufe mit Pflegevorbereitung und die Höhere Lehranstalt für Pflege und Sozialbetreuung (HLPS). An der neuen Fachschule erhalten die Schüler*innen neben der Ausbildung im wirtschaftlichen und sozialen Bereich durch die erweiterten Angebote ein grundlegendes Wissen für die Arbeit im Pflegebereich. Sie schließen mit dem Beruf der Pflegeassistenz ab. An der HLPS bekommen Schüler*innen eine allgemeine Ausbildung mit Matura und gleichzeitig eine Ausbildung zur Pflegefachassistenz beziehungsweise Diplomsozialbetreuung Behindertenarbeit. Die Kosten für die neue Fachschule und die HLPS werden vom Land Kärnten übernommen.

Ehrliche Einblicke in Sozialberufe

Schuldirektorin Tanja Perchtold ist auf das von innovativen Ideen und abwechslungsreichen Lernformen geprägte Bildungsangebot stolz, denn: „Durch Praktika, Exkursionen und Projekte erlangen unsere Schülerinnen und Schüler einen sehr ehrlichen Einblick in die Sozialbereiche und die breiten Möglichkeiten des jeweiligen Berufsfeldes. Diese ehrlichen Erlebnisse ermöglichen es ihnen, sehr früh zu erkennen, wo ihre Eignung liegt.“ Reflexion und Austausch über die Praktika in der Gruppe würden den Zusammenhalt und das Gruppengefühl stärken.